BIKE TOUR

Erkunde die vielseitige Landschaft Torontos: Eine Radtour quer durch die Stadt, entlang verschiedenster Orte mit deutsch-kanadischer Geschichte.


DAUER DES FAHRRADTOUR: 90 Minutes


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ORTE


Nordheimer Ravine

St. Clair West Station

Die U-Bahn-Station St. Clair West liegt am nordwestlichen Eingang zur Nordheimer Ravine, Teil des mal offensichtlichen, mal gut versteckten Schluchtensystems von Toronto. Dieser Schluchtenpfad geht entlang einem der vielen zugeschütteten Wasserläufe der Stadt, dem „Castle Frank Brook“. Trotz der Trockenlegung ist es häufig sumpfig entlang dieser Strecke, gelegentlich mit kleinen Rinnsalen – eine Erinnerung daran, was darunter herfließt. Die Schlucht verläuft in Richtung Südosten zu dem „St. Clair Reservoir“, einem verborgenen, menschengemachten See, der die Anhöhe benutzt, um Wasserdruck zu erzeugen. Unter der Spadina Road Brücke durchläuft die Ravine den U-Bahn-Notausgang „Russell Hill“ der tief unter der Erde gelegenen University Line. Nördlich von St. Clair setzt sich die Schlucht unter dem Namen „Cedarvale“ fort; südwestlich der Straße „Boulton Drive“ schlängelt sie sich gut versteckt durch die Wohngegenden, bis sie im „Rosedale Valley“ in den „Don River“ mündet.

Dieser Schluchtabschnitt wurde nach Samuel Nordheimer benannt, einem Geschäftsmann und Musik-veranstalter in Toronto, der 1824 in Memmelsdorf, Bayern, geboren wurde. Er emigrierte 1839 gemeinsam mit seinem Bruder nach Nordamerika, zunächst nach New York, zog 1840 nach Kingston und 1844 nach Toronto. Gemeinsam gründeten die beiden Brüder ein Importgeschäft für Klaviere, welches sich zu einem führenden Herausgeber von Musiknoten entwickelte. Sie hielten unter anderem die Rechte an „The Maple Leaf Forever“. Genau wie das Klaviergeschäft Heintzman an der Toronto Junction, das ebenfalls von deutschen Einwanderern gegründet wurde, stellte auch Nordheimer seine eigenen Klaviere her. Im Jahre 1871 heiratete er Edith Boulton und baute oberhalb der Schlucht an der Südseite des Schluchtenpfades ein Haus, genannt „Glen Edyth“. Obwohl es abgerissen wurde, führt die Straße „Glen Edyth Drive“ immer noch die steile Anhöhe hinauf zu dem damaligen Anwesen.


Oscar Peterson Plaque

21-23 Park Road

In diesem Haus in der Park Road 21 und 23 befand sich die Advanced School of Contemporary Music, die der legendäre kanadische Jazzmusiker Oscar Peterson zusammen mit seinen Kollegen Ray Brown und Phil Nimmons gründete. Die Schule, die früher ein Internat war, wurde in den 1960er Jahren hier eröffnet, nachdem sie in Petersons Keller in Scarborough begonnen hatte. Obwohl Toronto zu dieser Zeit nicht gerade als Hotspot bekannt war, lebten hier zahlreiche Jazzmusiker, von denen einige sicherlich von ihrer Arbeit an der Schule profitierten, und viele der großen Jazzmusiker machten auf ihren Tourneen in der Stadt Halt.

Neben dem Peterson-Haus befindet sich Asquith Green, ein kleiner Park mit einer erzählerischen Skulptur des Künstlers John McEwan namens "Patterns for the Tree of Life". Sie wurde 1989 aufgestellt und besteht aus drei Teilen. Auf einer Terrasse steht ein postmodernes Gerüst eines alten einstöckigen Hauses aus Ontario, eine Hommage an die in der ganzen Provinz anzutreffende Art von Häusern, die an die Pionierzeit erinnern. Zwei heulende Wolfssilhouetten sind unten auf der Wiese zu sehen, ebenso wie ein kleines Reh. Schauen Sie sich den schwarzen Eisenzaun auf einem kleinen Hügel genau an, auf dem zwei Inschriften zu lesen sind: "In the faces of our Children / In the sounds of our voices".


Justus Becker Mural

20 Charles Street East

Wenn Sie nach oben schauen, sehen Sie sich das farbenfrohe Wandgemälde des deutschen Künstlers Justus Becker an der Seite dieses stadteigenen Parkhauses. Es zelebriert die Beziehung zwischen Toronto und seiner Partnerstadt Frankfurt - beachten Sie die beiden Skylines, die sich in der Sonnenbrille spiegeln. Das Wandbild wurde 2019 gemalt und von StreetArtToronto initiiert, einem städtischen Programm, das große und kleine Kunstwerke in ganz Toronto installiert hat. Als Teil dieses besonderen Werks wird ein Künstler aus Toronto ein Wandbild in Frankfurt malen.

Das Parkhaus wurde auf die U-Bahn-Station Yonge Street gebaut, da diese nördlich der Wellesley-Station nicht unter, sondern neben der Yonge-Station verläuft. Gehen Sie nach Süden, um die Parkkette zu finden, die ebenfalls über der U-Bahn gebaut wurde. Der erste ist nach George Hislop benannt, einem verstorbenen LGBTQ-Aktivisten in Toronto, gefolgt vom Norman Jewison Park, der nach dem berühmten kanadischen Filmregisseur benannt ist, der in einem Gebäude daneben ein Büro hat.


The 519

519 Church Street 

Der Barbara-Hall-Park und das 519 Community Centre sind wohl das Herzstück von Church-Wellesley Village. Benannt nach der ehemaligen Bürgermeisterin Barbara Hall, die sich während ihres gesamten öffentlichen Lebens für die LGBTQ-Gemeinschaft einsetzte, waren der Park und das 519-Gebäude einst die Heimat des Granite Club. Die Wand des 1913 durch einen Brand zerstörten Clubgebäudes befindet sich noch immer im hinteren Teil des Parks beim AIDS-Memorial, das Ende der 1980er Jahre als temporäre Einrichtung begonnen und 1993 dauerhaft errichtet wurde.

Nachdem der Granite Club umgezogen war, beherbergte das heutige Gebäude mit seinem Ballsaal im zweiten Stock den German Harmony Club bis 1939, als dieser in die Sherbourne Street umzog. Später wurde das Gebäude zum Ulster Athletic Club und dann zum Hauptquartier der 48th Highlanders. Mitte der 1970er Jahre war das Gebäude vom Abriss bedroht und wurde in ein Gemeindezentrum der Stadt Toronto umgewandelt, in dem schließlich - nicht ganz unumstritten - einige der ersten Programme für Schwule in der Stadt angeboten wurden.

Während der Pride wird der Park zu einer Freiluft-Diskothek, und die Church Street wird für den Autoverkehr gesperrt. Dies ist eine der größten Queer-Pride-Feierlichkeiten, die mit den jährlichen Christopher Street Day Pride-Veranstaltungen in Berlin vergleichbar ist.


Yonge-Dundas Square

1 Dundas Street East

Der Yonge Dundas Square ist das kommerzielle Herz von Toronto. Manchmal wird er zu Unrecht als "Toronto auf dem Weg zum Times Square" bezeichnet. In vielen Großstädten gibt es einen Platz oder eine Kreuzung, an der die Neonreklame und die riesigen Videoplakate wie wild zu sein scheinen, so auch hier. In den 1990er Jahren bestand der Wunsch, einen neuen, großen öffentlichen Platz in der Innenstadt von Toronto zu schaffen, da der Nathan Phillips Square am Rathaus die einzige wirkliche Freifläche war. Der Wettbewerb wurde von Brown + Story Architects gewonnen, die früheren Geschäftsgebäude wurden abgerissen und der Platz wurde 2002 offiziell eröffnet.

Wenn Sie auf der Ostseite des Platzes nach oben blicken, sehen Sie die Leuchtreklame von Sam the Record Man auf dem Gebäude des öffentlichen Gesundheitswesens von Toronto, die hierher verlegt wurde, nachdem der berühmte Plattenladen in der Yonge Street ein paar Blocks weiter nördlich geschlossen wurde.

Die Schaffung des Platzes eröffnete einen neuen, weitläufigen Blick auf das Eaton Centre, Torontos Einkaufszentrum und Bürokomplex, der 1977 eröffnet wurde. Der Komplex, der auf dem Grundstück der inzwischen aufgelösten Kaufhauskette Eaton's entstand, wurde vom deutsch-kanadischen Architekten Eberhard Zeidler nach dem Vorbild der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand, Italien, entworfen. Der Entwurf musste letztlich die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit an der Westseite des Gebäudes sowie das Alte Rathaus berücksichtigen. Heute ist es eine der, wenn nicht sogar die meistbesuchte Attraktion in Toronto.


Toronto City Hall

100 Queen Street West

Hier am Nathan Phillips Square, am Fuße des mittleren "Freiheitsbogens", der der Queen Street am nächsten liegt, befindet sich Torontos ganz eigenes Stück der Berliner Mauer. Dieses Stück der Mauer wurde von Marcus Hess, einem Ingenieur aus Kitchener, gekauft und 1991 vom deutschen Generalkonsulat überfuehrte. Es ist eines von vielen Berliner Mauerstücken, die ihren Weg um die Welt gemacht haben.

Das Rathaus selbst, das 1965 eröffnet und vom finnischen Architekten Viljo Revell entworfen wurde, steht in der Tradition des Bauhauses, was sich in seiner Konstruktion deutlich zeigt, vor allem in Details wie der feinen Maserung der Türme, wenn man näher herangeht. Es ist ein expressionistisches Gebäude mit modernen Bautechniken, die neue Formen erforderten, wie der schwerelos wirkende Beton in diesen Bögen und die "Muschelschale" des Ratssaals. Wie das Design der Bauhaus-Schule selbst mit seinen drei verschiedenen Flügeln ist auch das Rathaus durch Brücken, Treppenhäuser und Zwischenräume, in denen sich Menschen treffen können, in verschiedene Bereiche unterteilt.

Auch die Abstraktion war für Bauhaus wichtig, da es sich in einem angespannten politischen Umfeld befand und indirekte Wege gesucht wurden, um eine Aussage zu machen. Die Archer-Skulptur von Henry Moore auf dem Platz vor dem Rathaus setzt die Tradition der Abstraktion fort und stand in einem eigenen angespannten politischen Klima, da ihre Kosten bei der Eröffnung des Rathauses zu einem Problem wurden und letztendlich durch private Spenden finanziert wurden.


Liederkranz Society Hall und Charles Wagner

255-257 Richmond Street West

An der südwestlichen Kreuzung von Richmond und John Street befindet sich aktuell der Scotiabank Theaterkomplex. Dieser wurde in den späten 1990er Jahren gebaut und ist ein wichtiges kulturelles Zentrum der Stadt, insbesondere während des Toronto International Film Festival. Der Blick von der Lobby über die hohe Rolltreppe bietet eine Panoramaaussicht des sich stetig verändernden Stadtzentrums von Toronto.

Die Gebäude und Nutzung dieses Standorts haben sich häufig gewandelt. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke zwischen John Street und Widmer Street lag einst die Liederkranz Society Hall. Manchmal auch “Toronto Liederkranz German Benevolent Society” genannt, wurde der deutsche Sozialverein auf Grund antideutscher Ressentiments im Jahre 1915 geschlossen. Danach übernahm der „Sportverein der patriotischen Soldaten“ die Räumlichkeiten.

Liederkranz Hall wurde 1894 eröffnet und war eine Schöpfung des Architekten Charles Wagner, Sohn von Jacob P. Wagner, einem Bauunternehmer aus Toronto mit deutscher Abstammung, der 1876 zum Stadtrat gewählt wurde. Die zentrale Gefängniskapelle in Liberty Village, welche von der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts aktiv genutzt wurde, ist eines der hinterbliebenen Projekte vom älteren Wagner. Der Sohn Charles war seit den 1880er Jahren ein erfolgreicher Architekt, der Wohngebäude ebenso wie kirchliche, öffentliche und kommerzielle Einrichtungen in Toronto und darüber hinaus kreierte: die evangelisch-lutherische Kirche St. Paul an der College Street bei Markham; das zerstörte Baseball Stadion „Hanlan’s Point“, die Ausstellungsräume und Büros des Klavierherstellers Heintzman in der King Street nähe York, das damalige Theater „La Plaza“ und heutige Opernhaus in der Queen Street East sowie die erste evangelisch-lutherische Kirche in der Bond Street.


Toronto Music Garden

479 Queens Quay West

Die Waterfront Torontos ist ein ehemaliger Industriebezirk, errichtet auf aufgeschüttetem Land, das einst zum Ontariosee gehörte. Seit dem 1970er Jahren wurde sie schrittweise in eine Reihe von Parks, Wohngebieten und Sehens-würdigkeiten umgewandelt, wie wir sie heute kennen. Der Toronto Music Garden, ein geradliniger Park, wurde Mitte der 1990er durch die Landschaftsdesignerin Julie Moir Messervy zusammen mit dem berühmten Cellisten Yo-Yo Ma entworfen. Das Design ist inspiriert von den „Suiten für Violoncello solo“ des deutschen Komponisten Johann Sebastian Bach und interpretiert sechs Tanzbewegungen: Das Prélude beschwört eine wellenförmige Flusslandschaft, die Sarabande wird durch einen gebogenen Hain aus Nadelbäumen dargestellt, und so weiter. Das Segment „Allemande“ ist nach einem deutschen Tanz aus der Zeit der Renaissance benannt und in diesem Garten interpretiert durch einen Birkenwald mit Pfaden, die wirbelstromförmig auf einen angehobenen Aussichtspunkt auf den Hafen zusammenlaufen.


Ontario Place

955 Lake Shore Blvd West

Der Ontario Place öffnete im Jahre 1971 als Antwort der Provinz Ontario auf die “Expo ‘67” in Montréal. Er wurde von dem renommierten Architekten Eberhard Zeidler und dem Landschaftsarchitekten Michael Hough entworfen und ist ein wichtiger öffentlicher Raum des Hafenviertels von Toronto. Zeidler wurde 1926 in Braunsdorf, Deutschland geboren und studierte Architektur an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar, Nachfolger des legendären Bauhauses. Er emigrierte in den 1950er Jahren nach Kanada, wo er dutzende wichtige lokale Bauten konzipierte, inklusive des Eaton Centers, des Sick Kids Hospital sowie des Queen‘s Quay Terminal.

Der Ontario Place wurde auf neu gewonnen Arealen im Ontariosee gebaut und benutzt auch die Rümpfe von Binnenseefrachtschiffen, die als Wellenbrecher entlang der Südseite dienen. Obwohl es einige Veränderungen seit der Eröffnung gab, gelten das Cinesphere Theater und die viereckigen Gebäude, die über dem Wasser schweben und mit Stegen verbunden sind, als die beachtlichsten Bauten von Zeidler. Dieser „high-tech“-Stil und die herausragende Konstruktion lassen den Ontario Place selbst heute, ein halbes Jahrhundert später, immer noch futuristisch anmuten.


Stanley Barracks at the Canadian National Exhibition

115 Princes’ Blvd

Obwohl es heutzutage nicht danach aussieht, hat das Messegelände “Exhibition Place” eine weit zurückreichende militärische Geschichte. Unter anderem fanden hier Kampfhandlungen während des Krieges von 1812 statt. Auch heute wirkt Toronto nicht wie eine vom kanadischen Militär geprägte Stadt, wie es Halifax oder Ottawa sind, aber es gibt einige Orte, an denen die Streitkräfte präsent sind – sei es aktuell oder in der Vergangenheit. Ein solcher Ort sind die aus Queenstone Kalkstein gebauten „Stanley Barracks“ neben dem Hotel X, direkt gegenüber dem Enercare Centre. Erbaut von der britischen Armee in den 1840-er Jahren, sollten die Baracken das nahe gelegene Fort York ersetzen, welches während des Krieges von 1812 überwiegend zerstört worden war (und inzwischen zu einem Museum der Stadt Toronto umgebaut wurde). Gegenwärtig sind die Baracken die einzig erhaltene Bausubstanz der „neuen Festung“. Sie wurde 1893 nach dem selben Govenor General benannt, der auch Namensgeber der Eishockeytrophäe „Stanley Cup“ ist, und bis 1947 zu militärischen Zwecken genutzt. Während des ersten Weltkrieges diente sie als Kriegsgefangenenlager für deutsche Staatsangehörige in Kanada, die als „feindliche Ausländer“ eingestuft wurden, sowie türkische und österreich-ungarische Sympathisanten. Damals trug die Festung den Namen „Exhibition Camp“. Später befanden sich in den Stanley Barracks unter anderem die „Canadian Sports Hall of Fame“, die „Hockey Hall of Fame“ und das Marinemuseum.


Revue Cinema

400 Roncesvalles Avenue

Roncesvalles ist vor allem bekannt als das Zentrum der polnisch-kanadischen Community in Toronto. Doch seine europäischen Einflüsse beinhalten auch eine deutschstämmige Gemeinde, die sich in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts auf der westlichen Seite der Stadt ansiedelte.

Das „Revue Cinema“ ist eines der wenigen verbliebenen unabhängigen Filmhäuser in Toronto. Es zeigt weiterhin eine große Auswahl an alten und neuen Werken sowie Art House Filmen. Im Jahre 1911 gab es einen Bau-Boom für Theater in Toronto. Im selben Jahr wurde der „Suburban Amusement Company“ die Erlaubnis erteilt, hier ein Theater zu bauen. Der Name des Bauunternehmers zeigt einem, wie weit außerhalb des Zentrums dieser Stadtteil von Toronto damals lag. Das Ackerland war nicht weit und die Stadt expandierte in die ländliche Umgebung.

Ab den 1960er Jahren war dieses Theater der zentrale Dreh- und Angelpunkt für die wachsende deutsche Gemeinschaft, wo regelmäßig deutschsprachige Filme aufgeführt wurden. Trotz der prekären Situation, in der sich unabhängige Kinos in Toronto befinden, ist das „Revue“ auch heute weiterhin in Betrieb, geführt von einem gemeinnützigen kulturellen Verein. Nicht weit von hier malte der in Deutschland geborene Künstler Gustav Hahn, Bruder des Bildhauers Emmanuel Hahn, eine bekannte zeichnerische Beweisaufnahme der sogenannten Großen Meteorprozession von 1913.


Martin Luther Church

2379 Lake Shore Blvd

Die Stadtteile Etobicoke und Mimico sind weitere Gegenden, in die viele Europäerinnen und Europäer in den letzten achtzig Jahren einwanderten. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen viele Deutsche in den Westen der Metropole Toronto, häufig als Geflüchtete, und gründeten im Jahre 1954 die Martin Luther Kirche. In ihren ersten Jahren mietete die Gemeinde Räumlichkeiten in einer anderen Kirche an, bis sie ihr eigenes Gebäude in Mimico erwarben und dort im Jahre 1962 ihren ersten Gottesdienst abhielten. Die Kirchengemeinde ist besonders stolz auf die Buntglasfenster, die zu Beginn der 2000er Jahre die schlichten, einfarbigen Originale ersetzten. Diese Fenster beinhalten jeweils zwei Symbole, welche die biblische Geschichte abbilden. Auf der Westseite beschreiben zehn Fenster das liturgische Jahr: Advent, Weihnachten, Offenbarung, Ostern, Pfingsten, et cetera. Die Fenster auf der Ostseite bilden Glaubenssymbole wie Gott und Christus und auch die Kirchengemeinde selbst ab. Das Ergebnis ist ein Gebäude, das Neuankömmlinge aus Deutschland sofort an eine typische evangelisch-lutherische Kirche aus der Nachkriegszeit erinnert.